Der deutsche Schäferhund und seine Ausbildung zum Spezialisten

Der deutsche Schäferhund

Die Ausbildung zum Rauschgiftspürhund

Um im realen Einsatz später Heroin, Kokain, Marihuana und synthetische Drogen finden zu können, werden in seiner 2-monatigen Ausbildungszeit immer in der Nähe seines Spielzeugs Drogen versteckt. Diesen Geruch verankert der Hund in seinem Langzeitgedächtnis. So bringt er den Drogengeruch immer in Verbindung mit der Suche nach seinem Spielzeug. Beim erfolgreichen Finden der Drogen, die er durch eine passive Reaktion ( Sitz- oder Platzposition ) anzeigt, wird er mit seinem Spielzeug belohnt. Damit der Hund das Interesse nicht verliert, werden regelmässig Placebos gelegt. Der Hund darf niemals in direkten Kontakt mit den Drogen kommen. Dies würde schwere Vergiftungen und sogar den Tod des Tieres herbeiführen. In Deutschland gibt es etwa 150 Rauschgifthunde.

Die Ausbildung zum Sprengstoffspürhund

Diese Hunde werden zu vorbeugenden Massnahmen vor Grossveranstaltungen und Treffen von Spitzenpolitikern eingesetzt. Die Ausbildung ist ähnlich der des Antidrogenhundes, nur das hier Sprengstoffe, Waffen und Munition verwendet werden.

Die Ausbildung zum Brandmittelspürhund

Hier lernt der Hund auf spielerische Weise das Finden von flüssigen Brandbeschleunigern, wie z.B. Benzin, Petroleum, Diesel und anderen verschiedenen brennbaren Flüssigkeiten. Er erleichtert die aufwendige Arbeit und Suche der Brandermittler mit dem Photoionisationsdetektor. Das Training findet unter realen Bedingungen an ehemaligen Brandherden statt. Dabei lernt er das Suchen und Finden von Brandmittelrückständen an weggeworfener Kleidung und Gegenständen.

Die Ausbildung zum Leichen- und Vermisstenspürhund

Beim Training dieser Hunde werden Gegenstände aus unterschiedlichen Materialien mit menschlichem Blut und Leichengeruch präpariert. Der Hund lernt dabei den Geruch von frischem, angetrocknetem und verwestem Blut kennen und speichert diesen in seinem Langzeitgedächtnis ab. Ausgebildete Hunde werden zum Finden von Leichen und Leichenablageorten, Blutablagerungen und Tatwerkzeugen eingesetzt. Bei der Suche nach Vermissten richtet sich der Hund nach deren Körpergeruch, die ihm mit persönlichen Dingen wie Haarkämmen und Kleidungsstücken in die Spur gelegt werden. Selbst nach intensiven Reinigen von Tatort oder Kleidung, können diese Hunde anhand von Geruchsmolekülen Blutrückstände finden.

Die Ausbildung zum Fährtenhund

Der Fährtenhund dient zur Verfolgung menschlicher Spuren. So kann er flüchtige Täter verfolgen oder vermisste Personen suchen. So nutzt der Hund bei der Suche menschliche Einzelgerüche in der Umgebung der Fährte. Auch nutzt er dabei Boden- oder Vegetationsveränderungen. Auch im Stadtgebiet ist es dem Hund durch Aufnahme von Geruchsmolekülen möglich, Personen selbstständig zu suchen. Allerdings ist die Fährtenarbeit sehr wetterabhängig. Der Hund soll weggeworfene Gegenstände der gesuchten Person finden und durch Sitzen oder Platzmachen passiv verweisen. Das ist polizeilich sinnvoll, da sich an den gefundenen Objekten oftmals Fingerabdrücke befinden, die die Ermittlung der oder des Täters erleichtert. Auch ist es ihm möglich Reifenabdrücke von Fahrzeugen zu verfolgen. Da reine Spürhunde nach intensiver Sucharbeit, die nicht mehr als 20 Minuten beträgt, eine Pause brauchen, können Fährtenhunde deutlich länger suchen. Das liegt in ihrer Natur, denn hat der Fährtenhund erstmal den Leitgeruch der Fährte aufgenommen, sucht er kraft- und energieschonender. Suchhunde dagegen suchen den Bereich Zentimeter für Zentimeter ab.

Die Ausbildung zum Mantrailer

Das Mantrailing bedeutet nichts anderes als die Einzelsuche einer Person. Der Hund darf nur einer Individualspur folgen, auf die er vorher mittels einer Geruchsprobe angesetzt wurde. Im Gegensatz zur Fährtenarbeit sind Bodenverletzungen nicht wichtig, da der Hund sich nur nach dem Geruch der zu verfolgenden Spur richtet. Ihr Training ist hochkomplex und zeitaufwendig. Neben Bloodhounds und Gebirgsschweisshunden kommen auch Labrador Retriever sowie Golden Retriever zum Einsatz. Der deutsche Schäferhund eignet sich für diesen Bereich aufgrund seiner Charaktereigenschaften und seiner rassespezifischen Triebe nicht.