Der deutsche Schäferhund - Mantrailing
Bei den Sinnesorganen des Hundes stehen die Leistungen des Geruchssinnes mit Abstand im Vordergrund. In der Urzeit war besonders die Nase wichtig beim Aufspüren von Wild, Kadavern oder dem eigenen Rudel. Diese wertvolle Eigenschaft blieb über Jahrtausende bei den meisten Hunderassen erhalten. Heute macht sich der Mensch diese besondere Fähigkeit des Hundes zunutze und verstärkt sie durch gezielte Zucht, wie z.B. bei Jagd- und Diensthunderassen.
Die Fähigkeit minimale Gerüche wahrzunehmen, zu unterscheiden und danach eine Spur zu verfolgen, machen den Hund unentbehrlich für Polizei, Zoll und Katastrophenschutz. Selbst moderne Technik oder Computer haben nichts daran geändert. Beim Mantrailing handelt es sich um die gezielte Suche von Einzelpersonen. Das Einsatzspektrum von Mantrailer-Hunden ist vielfältig. So setzt man diese Hunde bei der Suche von Vermissten, Straftätern, Menschen mit Suizidabsichten, vermisste Wanderer und verunglückten Bergsteigern ein. Ein Mantrail-Team besteht immer aus Hund und einem menschlichen Führer. Letzterer muss die Reaktionen des Hundes während der Suche genau interpretieren können, um Erfolg zu garantieren. Während Fährtenhunde nur im offenen Gelände eingesetzt werden können, sind Mantrailer auch im Stadtgebiet, in Gebäuden, auf asphaltierten Strassen und Wegen sowie in geschlossenen Räumen einsetzbar.
Der Individualgeruch - Grundvorraussetzung für Mantrailing
Der Mensch verliert jeden Tag eine Menge Haare oder Hautschuppen und in Verbindung mit Mikroorganismen entwickelt sich daraus der Individualgeruch. Der Körpergeruch einer Person ist einzigartig und baut sich auf der Ernährung des Einzelnen auf. Der Hund nimmt die Geruchsspur anhand einer Geruchsprobe von persönlichen Gegenständen der zu suchenden Person auf. Diese Gegenstände können alles sein, mit der die betreffende Person in Berührung gekommen ist. Vor Beginn des Trails bekommt der Hund eine Probe präsentiert, auf deren Basis er die Spur aufnimmt. Allerdings besteht der Unterschied zwischen einem Mantrailer und einem Fährtenhund darin, daß der Mantrailer die Spur durch Aufnahme von Geruchsmolekülen verfolgt. Der Fährtenhund dagegen richtet sich nach den Vegetationsverletzungen am Boden.
Besonders Bloodhounds werden aufgrund ihres natürlichen Suchtriebes verwendet. Warum sich diese Rasse mehr für das Mantrailing eignet, wird mit der Grösse des Riechfeldes und der Anzahl der Riechrezeptoren begründet. Aber eine genaue Antwort auf diese Frage kann niemand mit absoluter Sicherheit geben. Auch Jagdhunde eignen sich für diese Arbeit.